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28.09.2023

Sofortmaßnahmen sollen Unfallschwerpunkt entschärfen


RUNKEL-WIRBELAU. An einer neuralgischen Kreuzung, wo die L3452 und die L3020 bei Wirbelau aufeinandertreffen, hat es kürzlich erneut einen schweren Unfall gegeben. „So kann das nicht weiter gehen. Jetzt muss endlich dringend etwas unternommen werden“, stellte Wirbelaus Ortsvorsteher Lothar Hautzel (SPD) fest. Auf seine Initiative hat es kürzlich einen Ortstermin mit Runkels Bürgermeister Michel Kremer, dem Ersten Stadtrat von Runkel, Eberhard Bremser (SPD), und Christian Janevski, dem Leiter „Regionaler Verkehrsdienst“ der Polizeidirektion Limburg-Weilburg gegeben. Dort wurde über denkbare Maßnahmen gesprochen, um zukünftig schwere Unfälle an dieser Kreuzung zu vermeiden.

Bei dem jüngsten Unfall an dieser Kreuzung ist ein 37-jähriger Motorradfahrer beim Zusammenprall mit einem Auto schwer verletzt worden. Ein 29-jähriger Skoda-Fahrer war auf der L3452 aus Richtung Wirbelau in Richtung Beselich-Schupbach unterwegs. Zeitgleich befuhr der 37-Jährige auf seinem Motorrad die L3020 aus Fahrtrichtung Runkel-Schadeck kommend in Richtung Weilburg. Kurz nach dem Ortsausgang Wirbelau missachtete der Skoda-Fahrer ein Stoppschild und fuhr auf die L3020. Der Motorradfahrer konnte nicht mehr reagieren und fuhr mit hoher Wucht in die linke Seite des Skodas. „Dabei hatte der Motorradfahrer erfreulicherweise großes Glück, dass er über die Motorhaube des Autos geschleudert wurde. 20 cm weiter und er wäre frontal gegen das Auto geprallt. Das hätte er sicherlich nicht überlebt“, so Janevski.

„Da muss jetzt unbedingt etwas passieren“, forderte Runkels Erster Stadtrat Eberhard Bremser. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer habe oberste Priorität. „Bei weiteren Maßnahmen, diesen Unfallschwerpunkt zu entschärfen, darf Geld auch keine Rolle spielen, denn jeder Verletzte oder gar Unfalltote ist einer zu viel“, so Bremser. Es sei an der Zeit, dass dort ein Verkehrskreisel gebaut werde. Im Nachbarland Rheinland-Pfalz habe man mit dem Bau von Kreiseln an problematischen Kreuzungen gute Erfahrungen gemacht, so Bremser. Lothar Hautzel informierte, der Wirbelauer Ortsbeirat habe schon vor zehn Jahren an dieser Stelle einen Kreisel gefordert.

Christian Janevski informierte, dass es an dieser Kreuzung in diesem Jahr schon fünf Unfälle gegeben habe, glücklicherweise mit nur einer schwerverletzten Person. Den bisher durch die Unfälle entstandenen Schaden bezifferte er auf rund eine halbe Million Euro. Für diese Summe, so Runkels Bürgermeister Michel Kremer, könne problemlos ein Kreisel gebaut werden, der dann dazu führe, dass es keine schweren Unfälle mehr gäbe. Das sei eine sinnvolle und die verkehrlich beste Maßnahme.

Der Leiter des regionalen Verkehrsdienstes Janevski teilte mit, dass der Vorschlag, einen Kreisel zu bauen, Gesprächsgegenstand bei der nächsten Sitzung der Unfallkommission werde. Darüber werde jedoch frühestens nächstes Jahr beraten. Er unterbreitete eine Reihe von Sofortmaßnahmen, die schnell realisiert werden und für Entschärfung sorgen könnten. So soll das Verkehrszeichen 206 „Halt. Vorfahrt gewähren“, das allgemein als „Stoppschild“ bekannt ist, sowohl an der Kreuzung von Schupbach und von Wirbelau kommend, beidseitig aufgestellt werden. Zudem könne in Betracht gezogen werden, das Stoppschild rechts mit einem zusätzlichen Stoppschild über Kopf an einem Peitschenmast zu installieren. Sinnvoll sei auch die erneute Markierung der Haltlinie und eine Markierung „STOP“ vor der Haltlinie. Eine weitere Maßnahme: die Markierung einer Fahrstreifenbegrenzung durch das Verkehrszeichen 295 (Überholverbot) auf der L 3020 ca. 150 Meter vor der Kreuzung beginnend und auf der L 3452 jeweils ab dem Stoppschild beginnend. Weiter soll das Verkehrszeichen 274-80, das die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h vorschreibt, aus Richtung Weilburg angeordnet und installiert werden. Aus Richtung Wirbelau und aus Richtung Beselich kommend soll es das Verkehrszeichen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h geben.

Als weitere, sinnvolle Maßnahme sieht Janevski auch den Rückschnitt des Bewuchses an der Kreuzung. Es soll auch ein mittlerer Tabellenwegweiser auf die Einmündungsstraße Schupbach umgesetzt werden. Somit wären nur zwei Tabellenwegweiser vorhanden und eine eventuelle Sichtbehinderung wäre vermindert. Außerdem sei eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zur Umsetzung von längerfristigen Maßnahmen vonnöten. Aus Sicht von Janevski könnten „diese Sofortmaßnahmen, die bald realisiert werden können, bereits zu einer erheblichen Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen und für diesen Knotenpunkt ausreichend sein“. Mit ähnlichen Maßnahmen habe man in Thalheim gute Erfahrungen gemacht, stellt Janevski fest.