Aktuelles aus der Stadt

Wieder eine Sternfahrt auf der Lahn
Brückenfest in Runkel am 23. und 24.09.2023
28.09.2023

575. "Geburtstag" der Runkeler Brücke gefeiert

Die Burgenstadt würdigt ihr Wahrzeichen mit einem großen Spektakel / Besucher kommen in Scharen

Die „lange Tafel“ über die gesamte Brücke begeisterte die Gäste des Brückenfestes.

Das Brückenfest zum 575-jährigen Bestehen des monumentalen Bauwerks lockte viele Besucher nach Runkel.

Der Straßenmusiker Michael Zabel wusste bei seinem Auftritt zu gefallen.


Von Peter Schäfer

RUNKEL. So etwas dürfte sie in ihrer viele Jahrhunderte währenden Geschichte noch nicht erlebt haben – die Rede ist von der alten Runkeler Lahnbrücke, deren Fertigstellung vor 575 Jahren mit einem grandiosen Brückenfest am Wochenende gefeiert wurde. Runkeler Vereine hatten gemeinsam mit der Stadt Runkel ein wunderbares Programm für jedes Alter angeboten. Das großartige Wetter lockte zahlreiche Besucher in die Burgenstadt. Höhepunkt des Brückenfestes war ein besonderes Spektakel, das bei der Bevölkerung ausgesprochen beliebt ist: erneut stand am Samstagabend die Burg „in Flammen“, wofür die Freiwillige Feuerwehr Runkel gesorgt hatte. 

Am Samstag eröffneten das Jubiläumsspektakel Runkels Bürgermeister Michel Kremer (parteilos), Runkels Ortsvorsteher René Langrock (SPD) und die Stadträtin Sabine Hemming-Woitok (Bürgerliste). Sowohl Kremer als auch Langrock würdigten das Engagement der Vereine, die in relativ kurzer Zeit „Erstaunliches auf die Beine gestellt haben“. Hemming-Woitok von der Archivgruppe Runkel machte auf die Darstellungen in Form von Fotos, Zeichnungen, Aufzeichnungen und Artikel im Zusammenhang mit der Geschichte der Brücke aufmerksam, die in Schaukästen an der Alten Färberei und im Schaufenster des Friseurladens Pia Henrich in Zusammenarbeit mit den Kunstfreunden Runkel entstanden waren, aushingen.


Manuela Werner aus Schadeck dürfte mit Sicherheit die längste Amtszeit als Weinkönigin der Weinbruderschaft des Runkeler Roten für sich beanspruchen. 2019 gekrönt, hatte sie Corona-bedingt kaum Gelegenheit, sich zu präsentierten. In diesem Jahr findet auch keine Wahl mehr statt, sodass sie noch bis 2024 amtieren wird. „Schade, dass es nicht möglich war, mehr öffentliche Termine wahr zu nehmen“, stellte die Bäckerin bedauernd fest – „aber was will man machen“. Beim Brückenfest in Runkel wurde der 2022er Jahrgang des „Runkeler Roten“ erstmals ausgeschenkt und fand reißenden Absatz. 530 Flaschen hatte die Ernte ergeben. In wenigen Tagen beginnen die Mitglieder der Weinbruderschaft mit der Ernte des Jahrgangs 2023.


Livemusik von der Saxophonband „Sax and the City“ und später vom Blasorchester des TV Runkel sorgten dann für Partystimmung am Samstagabend. Für Essen und Getränke war bestens gesorgt. So lud an der alten Färberei, da, wo Burgstraße und Borngasse aufeinandertreffen, ein Bierpavillon zum Genuss eines „kühlen Blonden“ und anderer Getränke ein. Die Bewirtung hatten die FSG Runkel und der DLRG-Ortsverband Brechen-Runkel-Villmar übernommen. Auf der gegenüberliegenden Lahnseite freute sich die Gaststätte „Zwitschernest“ auf Besucher in der Cocktailbar. An verschiedenen Ständen wurden den vielen Brückenfestbesuchern viele Leckereien angeboten: die RunkeLahner offerierten Spanferkel, Hinterschinken und Spießbraten an. Und zusätzlich beim Frühstück am Sonntagmorgen an der langen Tafel, die sich über die gesamte Länge der Brücke erstreckte, auch Rührei mit Speck. Beim Stand der Burgmannen und der Kirmesgesellschaft wurden Steaks, Bratwürstchen und Pommes Frites angeboten, worüber sich besonders die vielen Kinder freuten, für die es am Sonntagmittag auch ein besonderes Angebot gab: sie durften malen für das „Längste Bild Hessens“. Begeistert zeigten sich darüber Lilly (9 Jahre) aus Runkel: „Meine Oma hatte mir vom Brückenfest erzählt. Da wollte ich dann unbedingt auch mit meinen Freunden dabei sein, denn eines meiner Hobbies ist Malen.“ Nele (10) und ihr Bruder Leon (8) aus Runkel hatten sich künstlerisch an die Brücke herangewagt. Der vierjährige Vincent aus Werschau war mit seiner Mama Almuth und Oma Heike, die eigens aus der Rhön angereist war, beim Brückenfest-Malen mit dabei und alle drei hatten viel Spaß. Hannah (9) steuerte ein Bild einer Wiese bei und Klara (6) malte ein Haus. Und die neunjährige Lotte, wie die anderen auch aus Runkel, zeichnete zunächst Blumen „und dann muss ich aber unbedingt noch die Burg malen“, versprach sie. Außerdem hatten die Kleinen sehr viel Spaß beim Kinderschminken mit Nathalie.


Gefragt war auch der Stand des Hausfrauenvereins, der viele Sorten von Flammkuchen anbot. Der Kulturverein Runkel war für Kaffee und Kuchen zuständig und für die Kaffeezubereitung für das „Frühstück an der großen Tafel“ am Sonntagmorgen. Die Gäste hatten sich selbst Essen und sonstige Getränke mitgebracht. Nach dem Frühstück am Sonntag sorgte der Musikverein Runkel mit seinem Frühschoppenkonzert für eine großartige Stimmung. Als ein „Hotspot“ entwickelte sich der Bierpavillon, wo am Mittag der Straßenmusiker Michael Zabel mit seiner Gitarre die Brückenfestbesucher musikalisch begeisterte und viele Wunschtitel interpretierte. Außerdem nutzten an beiden Tagen viele Festbesucher die Gelegenheit zu einer Nachenfahrt auf der Lahn, die von den RunkeLahnern angeboten wurde. Die hässliche Baulücke neben dem Friseurladen Pia Henrich war wunderbar aufgehübscht, unter anderem mit einem alten Leiterwagen von Manfred Reintke.