Aktuelles aus der Stadt

Stadtverordnetensitzung - Verabschiedung Haushalt
Neuer Stadtverordneter
01.08.2023

Stadtverordnetensitzung - Der jährliche Kitabericht


Von Peter Schäfer

Runkel. Bei der jüngsten Sitzung der Runkeler Stadtverordneten am Freitag, 21. Juli, im Sitzungssaal des Runkeler Rathauses, hat die Stadtverwaltung den von der städtischen Mitarbeiterin Andrea Fuhrmann erarbeiteten Jahresbericht zur Situation der Kindergärten bzw. Kitas in Runkel vorgelegt. Daraus ist zu erfahren, dass im März 2022 dem Magistrat aufgrund der zugespitzten Situation mehrere Vorschläge zum dauerhaften Ausbau der Kitaplätze seitens der Kitaverwaltung vorgelegt wurden. Beschlossen wurde bisher nur der Ausbau über eine an die Kita Konfetti Steeden angegliederte Waldgruppe in Steeden und die befristete Erweiterung der Kita Regenbogenland durch Container für eine dritte Gruppe.

Ursprünglich angedacht war, das Bürgerhaus in Ennerich umzunutzen, was nach Ansicht der Verwaltung unkomplizierter, schneller und günstiger gewesen wäre und dies sollte auch nur Gelegenheit dazu geben, etwas mehr Zeit für die Planungen des dauerhaften Ausbaus von Kitaplätzen zu haben. Die Containervariante wäre erst spät im Frühjahr eher Sommer 2023 verfügbar gewesen, die Lage habe sich zu dem Zeitpunkt jedoch entspannt, nachdem durch Verschiebungen bzw. Absagen einzelne Kitas die Kinder der Liste abfangen konnten, teilweise noch im Frühjahr 2023, spätestens ab Sommer 2023.

Dafür sind jetzt alle Kitas fast voll bis voll aufgefüllt, nachdem die Planungen abgeschlossen wurden, stehen insgesamt 17 Kinder ohne Platz da (die Eltern eines Ü3 Kindes möchten wg. Unstimmigkeiten in der jetzigen Kita einen Kitawechsel, der Kitaplatz in der bisherigen Kita wurde seitens der Eltern bereits gekündigt). Es handelt sich überwiegend um Krippenkinder, daher wäre die Containerlösung Ennerich hier nicht möglich (Aufnahmealter ab 2 Jahren, begrenzte Anzahl von U3-Plätzen). Dem Magistrat wurden die Möglichkeiten für einen dauerhaften Ausbau nochmals vorgelegt. Wie schon in der Vorlage von 2022 mitgeteilt wurde, könne die Waldgruppe nur eine Teillösung sein, in Runkel fehlten U3-Plätze für Kinder ab einem Jahr. Aktuell würden zur Entzerrung eine, besser zwei Krippengruppen benötigt. Eine Überlegung ist, ein geeignetes Gebäude umzubauen, zum Beispiel den alten Runkeler Kindergarten. Der sich dort befindliche Verein könnte dann eines der Bürgerhäuser nutzen, so die Überlegungen. Eine weitere Lösung könnte eine auf Dauer ausgelegte Containerlösung sein oder auch die Überlegung, die Planungen für den Neubau eines Kindergartens im Neubaugebiet Dehrn früher aufzunehmen als ursprünglich vorgesehen. Wörtlich heißt es im Bericht dazu: „Die örtliche Lage wird seitens der Kitaverwaltung auf der Strecke Runkel – Schadeck/Steeden – Dehrn empfohlen, alles andere wird erfahrungsgemäß von den Eltern aus zentraler Lage nicht gut angenommen.“

Die Vorgaben für den Aufbau einer Waldkita im Außenbereich aus baurechtlicher Sicht sind seitens des Bauamtes in Arbeit. Dazu ist ein Bebauungsplan erforderlich, der jedoch mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, wie ursprünglich gedacht. Dadurch wird, wenn die Vorgaben erfüllt werden können, eine Eröffnung voraussichtlich erst im Jahr 2024 möglich. Sollte sich das Verfahren Richtung Herbst 2024 verzögern, mache eine Eröffnung erst im Frühjahr 2025 Sinn. Hierzu habe der Magistrat eine Vorlage über eine neue Übergangslösung zur Beratung erhalten. Es soll eine Containergruppe in Steeden eröffnet werden, die durch die Waldgruppe abgelöst werden soll. Gemäß Rücksprache mit dem Jugendamt könnte, sofern seitens der Stadt Runkel verbindlich erklärt wird, dass an dem dauerhaften Ausbau von Kitplätzen gearbeitet wird, dieser Übergang für bis zu drei Jahre genehmigt werden. Ziel wäre aber die Ablösung durch die Waldgruppe, wenn möglich den Container als Ausweichraum auf dem Gelände der Kita Konfetti Steeden für die Waldgruppe bei Gefahrenlage im Wald zu behalten. Wenn die Waldgruppe den Ausweichraum nicht benötige, könne die Kita den Raum zur Differenzierungsarbeit oder Vorschularbeit nutzen.

Bei Neubauten wird mittlerweile für jeden Gruppenraum ein eigener Differenzierungsraum empfohlen. Die Kita Konfetti hat bei sechs Gruppen nur einen kleinen Differenzierungsraum und den Turnraum. Mit der Waldgruppe wären wir zwar auf einem guten Weg, aber immer noch knapp auf Kante genäht. Besser wären zusätzlich noch ein bis zwei Krippengruppen ab dem ersten Lebensjahr.

Die gestiegene Anzahl der Kinder mit Integrationsbedarf koste in allen Kitas zusätzliche Plätze. Die Integrationen seien sinnvoll und wichtig, aber auch im Hinblick darauf und die vermehrten Kitaplatzanfragen im U3-Bereich sollte der Ausbau erfolgen, damit in Runkel ein bedarfsgerechtes Angebot an Kitaplätzen vorgehalten werden könne. Der Ausbau der U3-Plätze werde zudem schon seit Jahren über den jährlichen Bericht seitens der Kitaverwaltung empfohlen. „Aktuell ist es so, dass man die Luft anhalten muss, dass keine Zuzüge, Geburten oder Belegungen in den Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge oder dem Kinderheim in Runkel erfolgen, die den Kitabereich betreffen. So darf und sollte es auch nicht sein. In allen Kitas sollten noch freie Plätze für zuziehende Kinder vorhanden sein oder die Möglichkeit eine Integration zu beantrage“, wird im dem Kitabericht gefordert.

Langfristige Planungen im Bereich Kita seien nicht möglich. Planungen müssten manchmal in kurzen Zeiträumen verworfen und überarbeitet werden, weil hier immer unvorhersehbare Änderungen eintreten können. Die Stadtverordneten beschlossen, die Erweiterung der städtischen Kitaplätze und eine mögliche Erhöhung der Kitagebühren in den dafür zuständigen Ausschüssen Haupt- und Finanzausschuss, Ausschuss für Jugend, Senioren, Sport, Kultur und Soziales und Bauausschuss zu beraten.